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Okt 24

Die irren Sex-Ausreden von Cedric V: Troisdorfer soll drei Frauen vergewaltigt haben

Mit Handschellen gefesselt betritt Cedric V. (33) am Montagmorgen den Gerichtssaal.
Foto: Schwaiger

Bonn/Troisdorf – Er versucht, es bescheiden zu verkaufen, doch wenn Cedric V. (33, Name geändert) aus seinem Liebesleben berichtet, wird schnell klar: Der Troisdorfer hält sich für einen tollen Hecht.

Zwei bis drei One-Night-Stands will er pro Woche gehabt haben. Und glaubt, dass er  nur  wegen seines Erfolgs bei Frauen überhaupt auf der Anklagebank gelandet ist.

Bei Einbruch geschnappt

In den Fokus der Ermittler war V. durch einen Fall von „dumm gelaufen“ geraten: Am 18. Januar wurde er bei einem Einbruch  erwischt. Als die Ermittler die DNA des 33-Jährigen durch die Datenbank laufen ließen, blinkten mehrere Treffer auf: Sie war bei drei Vergewaltigungen im Jahr 2012 gesichert worden.

Für den Einbruch, bei der er diverse Elektroartikel mitgehen lassen wollte, um vom Verkaufserlös Drogen zu kaufen, hat V. inzwischen 20 Monate auf Bewährung kassiert. Besondere Auflagen wie Sozialstunden? Fehlanzeige! Richter Dr. Marc Eumann: „Sicher mit Blick auf unseren Prozess hier.“

Sex-Tat auch noch gefilmt

Vor der 10. großen Strafkammer steht V. jetzt wegen dreifacher Vergewaltigung. Teilweise soll der Troisdorfer seine Opfer mit einem Messer bedroht, beraubt und eine Vergewaltigung auch noch gefilmt haben. Das in Auftrag gegebene Gutachten habe klar ergeben, „dass die Merkmale  der an den Geschädigten sichergestellten Spuren genau mit Ihren DNA-Merkmalen“ übereinstimmen, betonte der Vorsitzende.

Doch wie schon der Siegauen-Vergewaltiger leugnet auch V.: Mit einer der Frauen habe er zwar Sex gehabt, das sei aber einvernehmlich gewesen. Mit den anderen  Vorfällen will er nichts zu tun haben.

„Überall in Troisdorf liegt meine DNA rum“

Unfassbar, welche Geschichte der 33-Jährige den Richtern auftischte: Er habe zur Tatzeit sehr häufig an den Tatorten Sex gehabt: „Ich hatte keine Probleme, Kontakte zu knüpfen, hatte sicher zwei bis drei One-Night-Stands in der Woche.“ Das seien etwas über 100 im Jahr, rechnete der Vorsitzende vor. V.: „Ja, das kommt hin.“

Überall in Troisdorf liege seine DNA rum.  Mal habe er beim Freiluft-Sex ein Kondom benutzt, mal nicht. Der wahre Täter – da seien auch Mithäftlinge und Wärter in der JVA seiner Meinung – müsse „Tatortmanipulation“ betrieben haben. Der Mann hätte mit V.s DNA seine eigene überdeckt, ist sich der 33-Jährige sicher.

Opfer müssen umfangreich aussagen

Warum man dann an der Stelle, an der nach Aussage eines Opfers das Sperma des Angreifers gelandet ist, nicht die DNA von zwei Männern, sondern nur von ihm selbst gefunden wurde, konnte Cedric V. nicht erklären.

Schlimm: Weil V. trotz der DNA-Treffer leugnet, müssen alle drei Frauen umfangreich zu den Überfällen aussagen.

Der Prozess geht weiter.

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