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Aug 09

Ernst oder Taktik? Immer mehr Flüchtlinge lassen sich taufen

Viermal so viele Flüchtlinge wie die Jahre davor ließen sich 2016 taufen.

Bielefeld – Mindestens 835 Flüchtlinge entschlossen sich 2016 dazu, sich in der Evangelischen Kirche von Westfalen mit Hauptsitz in Bielefeld taufen zu lassen.

Viele Neu-Christen kommen laut dem WDR aus dem Iran. Die Zahl der Täuflinge vervierfachte sich innerhalb der letzten Jahre.

Und bisher sieht es so aus, als ob der Trend auch 2017 anhält. Zwischen 2013 und 2015 ließen sich jährlich nur etwa 200 Flüchtlinge taufen.

Die Kirche freut’s. Aber im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wird der Zuwachs kritisch gesehen: Es wird daran gezweifelt, dass alle Flüchtlinge es mit dem christlichen Glauben ernst meinen.

Der Vorwurf: Vor allem diejenigen, die zum Christentum konvertieren, könnten den neuen Glauben nur als Mittel zum Zweck sehen, um so schneller Asylrecht zu bekommen. In ihren muslimischen Herkunftsländern werden Christen oft verfolgt.

Erst im März sollte ein Flüchtling abgeschoben werden, weil das Bundesamt die Vermutung hatte, dass sein christlicher Glaube vorgetäuscht sei.

Die Kirche sieht das anders: Taktische Gründe schließt sie aus. „Natürlich kann man ihnen nicht ins Herz schauen“, so der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Siegen, Peter-Thomas Stuberg, gegenüber dem WDR. „Aber alle Pfarrerinnen und Pfarrer sind zu einer gründlichen Taufvorbereitung verpflichtet.“

Man habe Menschen vor sich, die getauft werden wollen. Ob es jemand ernst meint oder nicht, würde sich schnell im Gespräch zeigen.

Quelle: Tag24

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