Zwei Mal muss die Polizei in Dudweiler zu brutalen Auseinander-setzungen syrischer Kurden anrücken.
Aus bislang ungeklärter Ursache sind in der Nacht zum Freitag etwa 100 syrische Kurden auf dem Parkplatz des Schützenhauses Dudweiler in heftigen Streit geraten, der zwei Mal in eine Massenschlägerei mündete. Das teilte die Polizei-Inspektion Sulzbach gestern mit. „Eine solche Aggressivität habe ich noch nicht erlebt. Da haben sich Jagdszenen abgespielt. Männer sind übereinander hergefallen, haben sich teils über Autodächer hinweg rennend verfolgt“, berichtete ein Augenzeuge der „SZ“. Der Mann war mit fünf Freunden nach dem Fußball-Training noch in der angrenzenden Sporthalle, als die Schlägerei losging. „Es gab eine ohrenbetäubende Schreierei, Menschen schlugen über längere Zeit auf heftigste Art und Weise aufeinander ein“, so der Augenzeuge. Zwischen den prügelnden Männern seien auch Frauen, Kinder und sogar ein Baby gewesen.
Nach ersten Erkenntnissen feierten die Kurden das kurdische Neujahrsfest – mit Live-Musik und Tanz. Im Verlauf des Beisammenseins eskalierte wohl die Situation. Die Polizei erhielt mehrere Anrufe aus der Nachbarschaft. Sie musste gleich zwei Mal hintereinander ausrücken. Als die erste Massenschlägerei beendet war, rückte das Polizei-Aufgebot ab. Kurz darauf musste es wieder anrücken, weil es erneut eine heftige Massenkeilerei auf dem Parkplatz gab. Die Polizei war beide Male mit jeweils sechs Streifenwagen vor Ort. Im Einsatz waren nicht allein Einsatzkräfte aus Sulzbach, sondern auch aus Saarbrücken-St. Johann, Burbach, Neunkirchen und St. Ingbert. Auch die Diensthundestaffel wurde hinzugezogen, um den Streit schnellstmöglich zu beenden.
Wer Opfer oder Täter war, ließ sich nicht zweifelsfrei klären. Nach Polizei-Angaben gestalteten sich die Ermittlungen vor Ort schwierig. Etliche Beteiligte hatten sich schon aus dem Staub gemacht. In polizeilichen Gewahrsam kam niemand. Die Personalien der auf dem Parkplatz verbliebenen Leute wurden festgestellt. Laut Polizei-Inspektion Sulzbach trugen mehrere Personen durch Fausthiebe Verletzungen davon. Ins Krankenhaus habe niemand eingeliefert werden müssen.
Der eingangs zitierte, am Freitag von der SZ befragte Zeuge berichtet, dass die Polizei beide Male sehr schnell vor Ort gewesen sei und die Situation geklärt habe. Er und seine Sportkameraden hätten sich bis zu dem Zeitpunkt nicht aus der Halle getraut. Man habe die Tür von innen verriegelt, bis der Spuk vorbei gewesen sei.
Erst dannach habe man es gewagt, den Heimweg anzutreten. Auf dem Parkplatz vor dem Schützenhaus habe man noch Blutflecken sehen können und zudem mehrere beschädigte Autos. Und, so der Zeuge: „Ich habe gesehen, wie die Seitenscheibe eines Autos mit Insassen per Sprung eingetreten worden ist.“