Bundeskanzlerin Merkel hat die Flüchtlinge in Deutschland zu Neugier am Leben der Deutschen aufgerufen. Auch hat sie einen Vorschlag, wo sie sich ansiedeln sollten, um das Leben einfacher zu machen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Flüchtlinge in Deutschland dazu aufgerufen, nicht nur die Gesetze zu achten, sondern auch neugierig zu sein. In ihrem neuen Video-Podcast empfahl sie den Flüchtlingen am Samstag zudem, nicht in die großen Städte zu streben, sondern in ländlichen Regionen zu bleiben. Dort gebe es mehr Wohnraum, und die Menschen dort könnten sich oft auch besser um Flüchtlinge kümmern, sie besser integrieren.
Von den Deutschen erwartet Merkel, dass sie mit Verständnis und Interesse auf Flüchtlinge zugehen. Viele täten das, aber sie wolle auch andere, die es noch nicht so tun, dazu ermuntern. Im Gespräch mit dem syrischen Journalisten Hamdi Al Kassar, der im Spätsommer 2015 nach Deutschland geflohen war, betont Merkel die Bedeutung der Integration.
„Die Werte, die dieses Land lebt, achten“
Auf die Frage, was Deutschland von Flüchtlingen erwarte, antwortet die Bundeskanzlerin: „Wir erwarten, dass sich die Menschen, die zu uns kommen, an unsere Gesetze halten, dass sie ein bisschen neugierig sind auf unser Leben.“ Die Flüchtlinge seien ja nach Deutschland gekommen, weil sie sich hier ein ruhigeres und beschützteres Leben versprächen. Also müssten sie „die Werte, die dieses Land lebt – Toleranz, Offenheit, Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit“ achten und versuchen zu verstehen.
„Auf der anderen Seite müssen wir als Deutsche auch offen sein“, so die Regierungschefin weiter. Man müsse verstehen, dass die Flüchtlinge aus einer „fremden Welt“ mit anderen Gebräuchen und Traditionen kämen, und deshalb mit Verständnis und mit Interesse auf sie zugehen.
Auf die Wohnsituation von Flüchtlingen angesprochen, bittet die Bundeskanzlerin um Geduld. 2015 seien 890.000 Menschen gekommen, da habe man viel improvisieren müssen. Vorrangig gelte es, die Flüchtlinge mit Bleibeperspektive unterzubringen.