Eine Richtkrone mit gelben und grünen im Wind flatternden Bändern, eine gewaltige Discokugel unter einem Stahlgerüst mit provisorischer Decke, frische Würstchen vom Grill, Salate und Bierwagen – für die ersten Wohnhäuser für anerkannte Flüchtlinge wurde jetzt am Ende der Fontanestraße in Schiefbahn ein zünftiges Richtfest gefeiert.
Eingeladen waren auch die Nachbarn, schließlich haben sie sich fast alle in das Bauprojekt eingebracht. „Wir haben hier zusammen mit der Interessengemeinschaft der Anwohner die ursprünglich geplante Blockbebauung aufgelöst und uns gemeinsam entschlossen, die Struktur der bestehenden Einfamilienhäuser weiterzuführen“, erklärte Architekt Jürgen Oberdörfer, der zusammen mit dem Ingenieurbüro Martin und dem Projektmanagement Erstling die für den Bau verantwortliche Projektgesellschaft Fontanestraße Bebauung bildet. Die Stadt Willich hat das gesamte Gebiet bis zur Augustinerinnenstraße als Baugebiet ausgewiesen, wobei sie selber als Bauherr für die Flüchtlingshäuser ist. „Es schließt sich nun die Verkehrserschließung an, damit die weitere Bebauung zügig folgen kann“, sagte die Technische Beigeordnete Martina Stall.
Die sich Neubauten sind als drei Doppelhäuser sowie ein Dreierhaus angeordnet. Die Wohnflächen der anderthalbgeschossigen Häuser betragen zwischen 105 und 110 Quadratmeter. Ein Keller ist nicht vorhanden, dafür verfügt ein jedes Haus über eine Garage und einen Hausarbeitsraum. Die Häuser sind nach den Kriterien des Sozialen Wohnungsbaus konzipiert und können dementsprechend später auch als Sozialwohnungen vermietet werden. Willichs Bürgermeister Josef Heyes lobte die positive Stimmung, die an der Fontanestraße herrscht. Der freie Blick über die Felder sei schön gewesen, aber es wäre immer klar gewesen, dass dort einmal gebaut werden würde, so der Tenor der Nachbarn. Mit der neuen Situation könne man gut leben. Das Bauprojekt liegt im Zeitplan, die Häuser sollen im Oktober bezugsfertig sein.