Mehr als 30 Jahre nach der Tat hat das Landgericht München I einen 56-jährigen Serben wegen Mordes zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Der Mann hatte 1986 als Stricher einen 80 Jahre alten Rentner in München erschlagen.
26-mal mit Aschenbecher und Parfumflacon zugeschlagen
Eine verfeinerte DNA-Untersuchung hatte die Ermittler auf die Spur des Serben geführt. Dieser hatte Fingerabdrücke auf einem Aschenbecher und einem Parfumflacon hinterlassen, als mit beiden insgesamt 26-mal auf Kopf und Gesicht des Rentners eingeschlagen und sich dabei auch selbst verletzt hatte. Mit der blutenden Hand hatte er auch eine Tageszeitung aus seiner Heimatstadt Belgrad angefasst, die später auf dem Wohnzimmertisch gefunden wurde.
Angeklagter: Rentner wollte plötzlich Sex
Im Prozess hatte der 56-Jährige nicht bestritten, dass er den Rentner attackiert hatte. Der 80-Jährige habe plötzlich Sex von ihm verlangt, deshalb habe er sich gewehrt. Sein Verteidiger plädierte deshalb auf Körperverletzung mit Todesfolge. Die Tat sei damit verjährt und das Verfahren einzustellen.
17 Jahre in Belgrad im Gefängnis
Für das Landgericht war es aber Mord, aus Habgier, und so etwas verjährt nie. Der Serbe habe von Anfang an einen Raub im Sinn gehabt, und weil sich nach Stunden noch keine Gelegenheit geboten habe, beschloss er, den 80-Jährigen zu töten und sich mit seinem Bargeld aus dem Staub zu machen.
Wegen einer ähnlichen Tat war er später in Belgrad 17 Jahre im Gefängnis: Bei einem Wohnungseinbruch hatte er mit einem Hammer elfmal auf den Kopf des Bewohners eingeschlagen. Ob sein Anwalt in München nun in Revision geht, ist noch unklar.