FREIBURG. Nach Köln, Düsseldorf und Bonn haben sich weitere Städte offen gezeigt, Mittelmeer-Flüchtlinge aufzunehmen. „Ich habe allergrößten Respekt für die Initiative“, sagte Freiburgs parteiloser Oberbürgermeister Martin Horn der Huffington Post.
Zuvor hatten die Oberbürgermeister von Düsseldorf, Bonn und Köln in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angeboten, weitere Asylsuchende aufzunehmen. „Wir wollen ein Signal für Humanität, für das Recht auf Asyl und für die Integration Geflüchteter setzen“, heißt es in dem Schreiben von Henriette Reker (Köln, parteilos), Thomas Geisel (Düsseldorf, SPD) und Ashok Sridharan (Bonn, CDU).
Horn lobte die Initiative als „ein klares Signal und ein Bekenntnis für Menschlichkeit, politisches Asyl und für die Integration Geflüchteter”. In Zeiten, in denen über Obergrenzen diskutiert werde, sei es wichtig, „immer wieder in Erinnerung zu rufen, daß es hier um Menschen geht, die vor Not und Elend in Ihren Heimatländern bei uns Schutz suchen”.
„Schiffbrüchigen Herzen und Türen öffnen“
Er wolle sich deshalb an den baden-württembergischen Städtetag wenden, damit von dort eine gemeinsame Erklärung verschiedener Städte initiiert werde, die ebenfalls bereit seien, Mittelmeer-Flüchtlinge aufzunehmen, kündigte Horn an.
Neben Freiburg unterstützt auch Solingen die Initiative. Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) teilte am Dienstag mit: „Was für Köln, Düsseldorf und Bonn gilt, die jetzt ihre Bereitschaft bekundet haben, Schiffbrüchige aus dem Mittelmeer zusätzlich aufzunehmen, das gilt auch für Solingen: Auch in unserer Stadt gibt es durchaus wieder Unterbringungskapazitäten, obwohl wir mit einer Aufnahmequote von über 95 Prozent unsere Pflichten schon sehr gut erfüllen.“
Die Solinger hätten vor drei Jahren ihre Herzen weit geöffnet und die Syrien-Flüchtlinge freundlich empfangen. „Sollte es jetzt nötig werden, daß Deutschland Schiffbrüchige aufnimmt, werden die Solinger auch ihnen Herzen und Türen öffnen.“
Daß man Schiffbrüchige nicht ertrinken lasse, sei eine Selbstverständlichkeit. „Daß Helfer, die Menschen aus dem Wasser gezogen haben, von bestimmten politischen Kräften in unserem Land zu Kriminellen gestempelt werden, ist ein Unding. Seenotrettung muß möglich sein, unsere Menschlichkeit steht auf dem Spiel“, warnte der SPD-Politiker.