Anblick wird als Zumutung bezeichnet | Scherben, Kleider, Koffer, Ratten: Ein Anwohner klagt über den vielen Abfall, der am ehemaligen General Patton Hotel herumliegt. Die Gemeinde hat allerdings keine gesetzliche Handhabe.
Dort wohnen mittlerweile anerkannte Flüchtlinge zur Miete. Anwohner Habicht spricht von einer „wilden Mülldeponie“ und einem „unsäglichen Zustand“.
Es sei mit der Zeit „immer schlimmer“ geworden. Eigentum verpflichte auch, betont er. Ausrangierte Kühlschränke stehen da, zudem verunzieren alte Fahrräder, Kleiderberge und Glasscherben die Fläche. „Da laufen auch Ratten herum“, beklagt der Anwohner, der darin eine „Gefahr für die Gesellschaft“ sieht.
Der 69-Jährige und seine Ehefrau haben bereits mit dem Zweiten Bürgermeister Wolfgang Bauer (CSU) ein Gespräch geführt und ihn informiert. Dabei sei ihnen gesagt worden, dass es leider seitens der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen „keine gesetzliche Handhabe gegen diese wilde Müllablage gibt“, erklärt Habicht. Rathaus-Sprecherin Ute Leitner teilt mit, dass Bauer mehrere Telefonate in der Sache geführt habe, unter anderem mit dem Grundstückseigentümer. „Wir haben uns bemüht, die Beschwerde ernst zu nehmen.“
Wer ist nun zuständig? Das Landratsamt ist jedenfalls nach Angaben von Sprecherin Franziska Klein „nicht in diese Angelegenheit involviert“. Der Beherbergungsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und dem Eigentümer des Anwesens ist ihr zufolge zum 31. Dezember 2016 ausgelaufen. Bei den Bewohnern handelt es sich Klein zufolge „wahrscheinlich um sogenannte Fehlbeleger (wenn überhaupt noch Personen dort leben), die direkt Mietverträge mit dem Eigentümer abgeschlossen haben“.
Eigentümer des ehemaligen Patton Hotels ist Bauunternehmer Ibrahim Kavun.
Dessen Mitarbeiter Jürgen Ziegler betont: „Ich verstehe die Nachbarn vollkommen.“ Man lasse den Müll regelmäßig wegräumen. Das Problem sei: „Am nächsten Tag liegt dort wieder Abfall.“
Laut Ziegler leben momentan circa 20 Leute in der Immobilie, fast nur Eritreer. „Die machen, was sie wollen“, ärgert er sich.
Alte Kühlschränke, Fernseher, Koffer, Stereoanlagen und auch ein Sofa seien schon vor der Tür gelandet. „Was sie nicht mehr brauchen, schmeißen sie hinaus.“
Habicht findet es unsäglich: Der Anblick sei für Garmisch-Partenkirchen eine Zumutung. „Es kann doch nicht sein, dass wir mit diesem Zustand leben müssen. Zumal wir nicht die einzigen sind, die eine schriftliche Eingabe beim Ordnungsamt gemacht haben.“