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Apr 02

Zwei Tiermörder schlachteten Ziege Lilly: „Wir hatten einfach Hunger“

Ein letztes Foto: Angora-Ziege Lilly (rechts) wurde die Kehle durchgeschnitten, ein Bein abgetrennt. Schaf Emma (li.) lebt jetzt allein im Gehege
Foto: Timo Beurich

Berlin – Sie war im Streichelzoo Berlin-Neukölln der Liebling der Kinder: Lilly (3), eine trächtige Angoraziege mit weißen Locken. Ausgerechnet die wurden ihr zum Verhängnis. Denn die Einbrecher, die sie am 18. Februar töteten, hatten sie glatt mit einem Schaf verwechselt, ihr die Kehle durchgeschnitten und ein Bein abgetrennt.

Die Killer saßen am Mittwoch vor dem Amtsgericht: Nicusor-Razvan V. (29) und Mihaiti-Iulian B. (29), zwei Rumänen ohne festen Wohnsitz in Berlin. Der Hauptvorwurf: Tötung eines Wirbeltiers ohne vernünftigen Grund.

„Es ist richtig, was in der Anklage steht“, sagten sie.Dass das ein Zoo war, hätten sie nicht gewusst. „Wir hielten es für einen Bauernhof.“ Mit Bauernhöfen kannten sie sich aus. Als Kinder haben sie ihren Eltern auf dem Land geholfen.

Die beiden Angeklagten waren gestern im Amtsgericht geständig

Die beiden Angeklagten am Mittwoch im Amtsgericht Foto: Olaf Wagner

Anfang 2018 sind sie beide nach Berlin gekommen: „Doch das wenige Geld, das wir als Bauhelfer bekamen, ging für Miete drauf. Wir hatten schon mit Bier versucht, den Hunger zu betäuben.“ Bis sie im Park die Schafe entdeckt hätten. „Wir wollten kein ganzes Tier, nur ein Bein.“ Leiden habe Lilly nicht müssen: „Wir wissen, wie man ohne Leiden tötet.“

Zoopfleger André F. (31): „Lillys Tod war ein Schock für uns. Wir wollten mit ihr eine Zucht aufbauen.“

Quelle: BILD

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