31,6 % der Migranten aus Fluchtländern zwischen 15 und 65 Jahren haben eine Beschäftigung gefunden. Viele sind aber noch auf der Suche und über 60 Prozent beziehen Hartz IV.
Knapp zwei Drittel (63,7 Prozent) der Flüchtlinge aus den Haupt-Fluchtländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien) beziehen Hartz-IV-Leistungen, berichtet BILD. Im August etwa seien dies 992.202 Personen gewesen.
Insgesamt bezögen neun Prozent der Gesamtbevölkerung und 20,6 Prozent aller in Deutschland lebenden Ausländer das Arbeitslosengeld II, das umgangssprachlich Hartz IV genannt wird.
Zugleich, so die Zeitung, seien von den insgesamt rund 1,6 Millionen Migranten im Alter von 15 bis 65 aus diesen Ländern aktuell 360.000 beschäftigt (31,6 Prozent; Stand September) und damit 41 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Bei in Deutschland lebenden Ausländern insgesamt seien es 50,3 Prozent, bezogen auf die Gesamtbevölkerung liege die Quote bei 67,7 Prozent.
Sprachkenntnisse nicht immer Priorität bei Job-Vergabe
Die rund 150.000 arbeitslos gemeldeten Geflüchteten seien laut Bundesagentur für Arbeit (BA) „überwiegend jung und männlich“. Sie kämen „häufig für Jobs in Frage, in denen Sprachkenntnisse nicht die wichtigste Rolle“ spielten. Im November hätten sie vor allem Arbeit in der Logistik, in der Reinigung, als Küchenhelfer und im Verkauf gesucht.
Ingo Kramer lobte Integration in den Arbeitsmarkt
Am Freitag hatte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer der „Augsburger Allgemeine“ gesagt, die Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt laufe deutlich besser als angenommen. Auch könnten die meisten jungen Migranten nach einem Jahr Unterricht so gut Deutsch, dass sie dem Berufsschulunterricht folgen könnten.
Die Mehrheit der erwerbstätigen Geflüchteten arbeite in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und sei somit integriert. Viele Migranten seien „eine Stütze der deutschen Wirtschaft geworden“.
Vor allem Mittelständler suchen nach Fachkräften
Die meisten Mittelständler, so Kramer, seien auf der Suche nach Mitarbeitern und hofften auf das geplante Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Bundesregierung. Denn wenn es nicht gelinge, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben, bestehe die Gefahr, dass Deutschland wirtschaftlich zurückfalle wie in den 90er Jahren.