Erfurt – Der Mann im langen Parka reckt seinen Mittelfinger in die Höhe, während Justizbeamte ihn aus dem Gerichtssaal führen. Minuten zuvor hat ihn Staatsanwältin Claudia Polz (35) eines schweren Verbrechens beschuldigt: Ali D. (33) soll am 7. August 2017 am Ega-Park in Erfurt eine Frau (56) vergewaltigt haben.
Der Fall beschäftigte damals ganz Thüringen. Denn die Polizei hatte tagelang mit Hundertschaften nach dem Täter gesucht.
Das Opfer führte an diesem Tag sein Hund nahe dem Park aus. In der Wartburgstraße kam es dann zu der furchtbaren Tat. Laut Anklage war Ali D. der Frau entgegen gelaufen.
Plötzlich zog der Iraker einen drei Zentimeter dicken Ast hervor, prügelte auf sie ein. Anschließend soll er die Frau ins Gebüsch gezerrt, sich an ihr vergangen haben.
Tage später wurde damals das Handy des Opfers gefunden, das ihm der Täter abgenommen und anschließend weggeworfen hatte. Die Polizei stellte einen Fingerabdruck und DNA-Spuren sicher, kam so auf Ali D.
Die Staatsanwältin zu BILD: „Der Angeklagte war nach seiner Einreise als Flüchtling in die Bundesrepublik erkennungsdienstlich behandelt worden.“ Zielfahnder des LKA spähten ihn schließlich in Staßfurt (Sachsen-Anhalt) auf. Bei seiner Festnahme leistete er erheblichen Widerstand.
Ali D. schwieg am Freitag zu den Vorwürfen. Der Prozess geht am 27.Februar weiter.