Rosenheim – Die Tat erschütterte die Region. Eine junge Frau wurde im August 2018 auf dem Nachhauseweg in einer Hofeinfahrt von zwei Männern vergewaltigt. Das Landgericht Traunstein verurteilte die Täter nun zu langen Haftstrafen.
Rosenheim und die Region wurden im August 2018 von einer Vergewaltigung erschüttert. Wie das Polizeipräsidium damals in einer Pressemitteilung bekannt gab, befand sich eine junge Rosenheimerin am frühen Morgen des 3. Augustes 2018 auf dem Nachhauseweg von einem Barbesuch in der Samerstraße. Auf Höhe des Hallenbades begegnete sie zwei dunkelhäutigen Männern, die sie fortan begleiteten. Nach rund einem Kilometer (Höhe Gabelsbergerstraße) fielen die Männer plötzlich über sie her, zerrten die Frau in eine Hofeinfahrt, entkleideten sie und vergewaltigten sie schließlich gemeinschaftlich. Obwohl sich die junge Frau wehrte, hatte sie keine Chance. Nach der Tat flüchteten die Täter.
Täter schnell gefasst
Nicht einmal 72 Stunden nach der Tat waren die mutmaßlichen Täter gefasst worden. Sie wurden kurz nach ihrer Festnahme auf Antrag der Staatsanwaltschaft wegen des Tatvorwurfs der gemeinschaftlichen Vergewaltigung und der gefährlichen Körperverletzung dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der erließ Haftbefehle. Die beiden damals 27 und 30 Jahre alten Männer kamen in Justizvollzugsanstalten in Untersuchungshaft. Beide haben die somalische Staatsangehörigkeit und wohnten in der Region als Asylbewerber.
Täter müssen lange hinter Gitter
Am 7. März 2019 fand der Prozess gegen die beiden Somalier am Landgericht Traunstein statt. Sie gehen wegen gemeinschaftlicher Vergewaltigung und gemeinschaftlicher schwerer Körperverletzung für 7,5 beziehungsweise acht Jahre ins Gefängnis. Oberstaatsanwalt Gunter Scharbert betonte bereits kurz nach der Festnahme der Männer, dass er sich dafür einsetze, dass das Verfahren zeitnah und mit einem angemessenen Ergebnis abgeschlossen werde. „Derartige Sexualstraftaten sind im höchsten Maße persönlichkeits- und sozialschädlich und verletzen nachhaltig die körperliche und seelische Integrität der Opfer“, so Scharbert.
Wie Christian Sattelberger, Vorsitzender Richter und Pressesprecher am Landgericht Traunstein im Gespräch mit unserer Redaktion mitteilte, war einer der beiden Täter geständig. Sein älterer Freund bestritt die Taten bis zum Schluss. Da ihn sei Landsmann aber eindeutig belastete, muss er für acht Jahre hinter Gitter.
Vergewaltigungsfälle in Rosenheim
Am 23. Juli 2017 wurde am Mangfalldamm in Rosenheim eine 21-Jährige vergewaltigt. Die junge Frau befand sich auf dem Heimweg von der Innenstadt und benutzte dabei die Unterführung am Bahnhof zur Klepperstraße, als sie ein unbekannter Mann unvermittelt von hinten angriff und noch vor der Hochfellnstraße in ein angrenzendes Waldstück zerrte. Dort vergewaltigte er die 21-Jährige und flüchtete.
Am 6. November wurde eine 17-Jährige aus dem Landkreis Rosenheim gegen 18 Uhr im Bereich der Loretowiese von einem unbekannten Mann von hinten angegriffen und in ein Gebüsch gezerrt. Die junge Frau leistete erheblichen Widerstand und entkam ihrem etwa 50 Jahre alten Peiniger. Die Frau konnte ihn schließlich mit einer Narbe unter dem rechten Auge und einer auffälligen Tätowierung am Hals beschreiben. Ein Phantombild wurde angefertigt.
Quelle: chiemgau24.de