Düsseldorf. 26-jähriger Afghane soll Jugendliche in einer Wohnung vergewaltigt haben. Der Zuwanderer ist der Polizei bereits einschlägig bekannt.
Nach der Vergewaltigung einer Jugendlichen sucht die Düsseldorfer Polizei nach dem flüchtigen Matiullah Qaderi. Der 26-jährige Asylbewerber aus Afghanistan soll die Minderjährige am 6. Oktober des vergangenen Jahres an einer Bushaltestelle am Freiligrathplatz angesprochen haben. Gemeinsam fuhren beide dann in eine Wohnung an der Amsterdamer Straße. Dort soll es zu dem sexuellen Übergriff gekommen sein.
Den Vorfall machte die Polizei erst am Dienstag öffentlich. Sprecher Markus Niesczery erklärt das mit ermittlungstaktischen Gründen und mit dem Opferschutz, der für die Minderjährige bestehe. Daher macht die Polizei zu der Jugendlichen auch keine weiteren Angaben. Zudem habe die Gefahr bestanden, dass Qaderi sich absetzt. Zwar hat die Polizei keine Erkenntnisse über den konkreten Aufenthaltsort des 26-Jährigen. Dass sich Qaderi ins Ausland oder gar in seine Heimat geflüchtet habe, sei aber den bisherigen Erkenntnissen nach „unwahrscheinlich“. An die Öffentlichkeit gehe die Polizei nun, „weil alle bisherigen Ermittlungs- und Fahndungsansätze ausgeschöpft sind und nicht zum Erfolg geführt haben“, um Qaderi zu finden.
Verdächtiger ist einschlägig vorbestraft
Der 26-Jährige „konnte nach schwierigen Vernehmungen und umfangreichen Ermittlungen identifiziert werden“, sagt die Polizei. Qaderi ist den Ermittlungsbehörden bereits bekannt, unter anderem wegen diverser Eigentumsstraftaten. Auch wegen eines Sexualdelikts ist der Asylbewerber schon verurteilt worden. Unklar ist, wann Qaderi nach Deutschland kam. Polizeibekannt ist er bereits seit 2015. Unklar ist auch sein aktueller Aufenthaltsstatus, zuletzt war er noch geduldet.
Die Vergewaltigung geschah in einer Wohnung eines Bekannten, in der sich Qaderi einquartiert hatte, ohne sich bei den Behörden anzumelden. Gegen den eigentlichen Mieter werde nicht ermittelt, sagt die Polizei. Das Opfer konnte unmittelbar nach dem Übergriff selbstständig aus der Wohnung fliehen. Die Jugendliche vertraute sich erst ihrer Mutter und schließlich der Polizei an. Zeugen, die wissen, wo sich Qaderi aufhält, sollten sich unter 0211/8700 beim Kriminalkommissariat 12 in Düsseldorf melden. Seinen Lebensmittelpunkt soll der 26-Jährige in der Landeshauptstadt und in Neuss gehabt haben.
Noch keine heiße Spur nach weiterer Tat
Außer Qaderi sucht die Düsseldorfer Polizei intensiv noch nach einem weiteren Vergewaltiger. Nach der Veröffentlichung eines Phantombilds nach der Tat Ende Februar im Stadtteil Düsseltal, die hohe Wellen geschlagen hatte, seien zwar einige Hinweise auf den Täter eingegangen: „Aber eine heiße Spur“, sagt Niesczery, „war noch nicht darunter.“